Vollkaskoversicherung

Vollkaskoversicherungen werden von einigen Motorradfahrern als kostspielig angesehen. Als freiwillige Fahrzeugversicherung ist sie, ebenso wie die günstigere Motorrad-Teilkaskoversicherung, von der gesetzlich verpflichtenden Haftpflichtversicherung abzugrenzen. Oft stellt sich die Frage: Lohnt sich eine Vollkaskoversicherung für Motorräder überhaupt? Tatsächlich bringt die Vollkaskoversicherung einige Vorteile mit sich und deckt zahlreiche Schadensfälle ab, wovon vorwiegend neuere, teure Maschinen profitieren. Um zu prüfen, inwieweit sich die Vollkasko-Motorradversicherung für Sie lohnt, empfiehlt sich Vergleich der Motorradversicherungen.

Kurzgefasst: Eine Motorrad-Vollkaskoversicherung ist sinnvoll bei neuen und teuren Motorrädern

  • Eine Motorrad-Vollkaskoversicherung ist zwar nicht verpflichtend und relativ teuer, deckt jedoch auch eine Vielzahl von Schadensfällen ab.
  • Anders als bei der Teilkasko sind auch Unfallschäden am eigenen Fahrzeug und Vandalismus abgedeckt.
  • Als Anhaltspunkt gilt, dass neue oder teure Motorräder sinnvoll mit einer Vollkaskoversicherung zu schützen sind.
  • Für günstigere oder ältere Modelle ist häufig eine Teilkaskoversicherung sinnvoll.
  • Bei Leasingfahrzeugen ist die Motorrad-Vollkasko häufig Pflicht.

Häufige Fragen

Eine Motorrad-Vollkaskoversicherung greift, wenn Sie selbst einen Unfall mit Ihrem Motorrad verursachen. Der Versicherer trägt die Schäden an Ihrem Motorrad, der Ersatz des Schadens kann je nach Tarif den Neuwert des Motorrads umfassen. Auch wenn Sie mit Ihrem Motorrad verunglücken und Ihr Unfallgegner Schuld hat, aber aufgrund einer Fahrerflucht nicht ermittelt werden kann, kommt die Vollkaskoversicherung für den Schaden an Ihrem Motorrad auf.

Die Motorrad-Vollkaskoversicherung umfasst alle Schäden, die auch in der Teilkasko enthalten sind. Allerdings kommen weitere Schäden hinzu, wobei es keine Rolle spielt, ob die Maschine in der Nacht aufgrund von Vandalismus beschädigt wurde oder ob Sie in einen Unfall verwickelt wurden. Auch bei Diebstahl oder bei Marderbiss dürfen Sie mit einer Erstattung des Schadens rechnen.

Im Prinzip kommt eine Motorrad-Vollkaskoversicherung also für diejenigen Schäden auf, die nicht von der Haftpflicht des Unfallgegners getragen werden. Vereinfacht gesagt gehören dazu alle Schäden, die nicht vorsätzlich oder fahrlässig verursacht wurden.

Sofern Sie den Unfall aufgrund von grober Fahrlässigkeit verursacht haben, kommt die Vollkaskoversicherung für Motorräder nicht für den Schaden auf. In diesem Fall müssen Sie die Reparatur Ihres Motorrads selbst bezahlen. Auch bei Alkohol am Steuer ist kein Ersatz der Kosten durch den Versicherer möglich, denn Sie müssen sich als Fahrer den Unfall dann selbst anlasten. Sofern Sie an einem Unfall eine Teilschuld bekommen, müssen Sie den entsprechenden Anteil des Schadens ebenfalls selbst zahlen.

Sie können dies unter Umständen über Ihre Motorrad-Vollkaskoversicherung regulieren, allerdings steigen dann die Versicherungsbeiträge an, weil Sie in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse eingestuft werden. In solchen Fällen lohnt es sich, Kosten und Nutzen der Regulierung über den Versicherer genau gegeneinander abzuwägen.

Ob sich eine Vollkasko-Motorradversicherung als Rundum-sorglos-Paket lohnt, hängt sehr vom Einzelfall ab. Die Fahrzeugversicherung kostet auch in einer günstigen Schadenfreiheitsklasse mehr Geld als die Motorrad-Teilkasko oder die Motorrad-Haftpflicht. Hier unterscheidet sich die Motorradversicherung nicht von der Kfz-Versicherung. Je länger Sie schadenfrei versichert sind, desto günstiger sind auch Ihre Versicherungsbeiträge. Machen Sie allerdings eine Regulierung geltend, werden Sie in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse eingestuft. Die Beiträge für Ihren Versicherungsschutz steigen in diesem Fall deutlich.

Mit der Vereinbarung einer Selbstbeteiligung senken Sie die Kosten für die Motorrad-Vollkaskoversicherung unabhängig von Ihrer Schadenfreiheitsklasse. Allerdings müssen Sie diese Selbstbeteiligung im Fall einer Reparatur auch selbst zahlen.

Ob sich eine Vollkaskoversicherung für Motorräder rentiert, ist immer im Einzelfall zu prüfen. Eine pauschale Antwort ist kaum zu geben. Als Anhaltspunkt gilt aber, dass Sie bei einer neuen oder teuren Maschine gut beraten sind, diesen Versicherungsschutz abzuschließen. Auch wenn Sie täglich mit dem Motorrad unterwegs sind und viel oder weite Strecken fahren, ist dieser Schutz zu empfehlen.

Ist Ihr Motorrad finanziert, stellt sich die Frage nach der Vollkaskoversicherung in anderer Form. Bei einem Leasing oder einer Finanzierung über Kredit kann der Geldgeber den Abschluss einer Motorrad-Vollkaskoversicherung von Ihnen verlangen. Das Alter des Motorrads ist dabei unerheblich. Falls Sie Ihr Motorrad bar bezahlen, gehört es Ihnen, und Sie können selbst entscheiden, ob Sie eine Vollkaskoversicherung abschließen wollen oder ob Sie sich den Beitrag dafür sparen.

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